Februar, März und April
- Jox Götz
- 1. Mai
- 5 Min. Lesezeit
Die Zeit fliegt mittlerweile. Das merke ich vorallem daran, wie viel Zeit vergangen ist, seitdem ich den letzten Blogeintrag geschrieben habe. In dieser Zeit ist dann doch ein bisschen was passiert.
Der Februar verlief tatsächlich eher ruhig. Zum Glück war die Beseitigung der Bettwanzen beim zweiten Versuch erfolgreich und somit konnten wir nach einer Woche Unruhe dann Anfang Februar wieder unserem normalen Alltag nachgehen. Wir befanden uns zu dem Zeitpunkt mitten im 2. Term und somit unterrichteten wir ganz normal weiter - sowohl Sport an der GS Kimisagara, als auch Deutsch bei Esperance.
Da mein Knie mir weiter Sorgen machte, beschloss ich nocheinmal zum Artzt zu gehen und ein MRT machen zu lassen. Das Ergebnis war beruhigend, aber irgendwie immernoch frustrierend. Es wurde eine Schwellung am Knochen unter dem Knorpel gefunden. Das ist nichts ernsteres, man kann aber auch momentan nur abwarten und ruhig stellen. Deshalb heisst es für mich nun weiter, einfach keinen Sport machen und das Knie schonen. Mittlerweile sind etwa 2 Monate vergangen und ich mache immernoch keinen Sport, bzw keinen bei dem ich mein Knie belaste. Es wird zwar langsam besser, aber eben extrem langsam. Dadurch, dass sich das ganze nun schon über etwa ein halbes Jahr zieht, ist das ganze sehr frustrierend und weiterhin einfach nur nervig, da ich einfach gerne mal wieder anfangen würde mit den anderen eine Runde zu kicken oder sonstigen Sport zu machen. Sonst ist im Februar nicht mehr viel passiert. Ende Februar kamen ein paar unserer Vorfreiwilligen, um uns zu besuchen.
Der März war im Vergleich zum Febraur, dann deutlich aufregender. Unsere Projektkoordinatorin Liesa kam nämlich Anfang März, um unsere Projekte zu besuchen und da das Zwischenseminar vor der Tür stand. Die Projektbesuche liefen alle reibungslos ab und waren für uns eher unspektakulär, da unser Projekt schon seit Jahren läuft und sehr gut eingespielt ist.
Am 7. März fuhren wir dann alle zusammen mit den Vorfreiwilligen und Liesa in die Nähe vom Nyungwe Nationalpark. Dort im Regenwald, nahmen wir an einem jedes Jahr veranstalteten Lauf teil. Da wir beide verletzt waren, beschlossen Martha und ich den 10 Kilometer Lauf zu spazieren, während die anderen entweder den Halbmarathon oder die 10 Km joggten. Das Ganze hat sehr Spaß gemacht, auch wenn ich nur spaziert bin und es auf halber Strecke angefangen hat zu stark zu regnen.
Nach diesem Event sind wir weitergefahren nach Kibuye, eine Stadt am Kivusee, um dort unser Zwischenseminar abzuhalten. Freddy und Charlotte, zwei unserer Vorfreiwilligen, und natürlich Liesa, unsere Projektkoordinatorin leiteten das Seminar.
Das Seminar war sehr schön. Wir sprachen über die bereits vergangene Zeit, das Land Ruanda an sich, mögliche Herausforderungen in der Zukunft und noch viele weitere Themen, wie Rassismus oder unsere Rückkehr nach Deutschland.
Das Seminar war insgesamt 4 Tage lang. Danach ging es wieder zurück nach Kigali. Dort liefen die Projekte dann direkt weiter. Es war kurz vor Ende des 2. Terms, weshalb wir wieder Tests und Exams erstellen mussten und daraufhin auch korrigieren müssen. Hier gibt es leider immernoch das Problem, dass manche Schüler leider nicht so gut in Englisch sind und deshalb auch sehr schlecht in den Tests abschneiden. Deshalb haben wir diesmal versucht die Fragen in sehr einfachem Englisch zu formulieren. Das hat auch halbwes geklappt und die meisten Tests sind gut ausgefallen. Am 4. April waren dann offiziell Ferien und sowohl der Deutschkurs als auch der Sportunterricht pausierte. Ein weiteres Highlight im März war die Eröffnung der Jugendliga in Kicuciro. Die Registrierung war fertig und alle Vorbereitungen waren getroffen. Wir organisierten, da es die allererste Saison der Jugendliga in Kicuciro ist, eine kleine Eröffnungszeremonie, zu der wir alle Teams einluden. Das war ein voller Erfolg und die Liga ist mittlerweile in vollem Gange.
Im April hatten wir dann Ferien und viel Freizeit. Der Basketballplatz, den wir angefangen haben zu bauen ist fast fertig und in den Ferien wurden die Körbe installiert.
Ein besonderes Ereignis in der Ferienzeit war die Memorial Week. In der Woche vom 7. bis zum 13. April wird an den Genozid von vor 31 Jahren in Ruanda erinnert. In dieser Woche soll man nicht feiern, keine laute Musik hören und eher zu Hause bleben. Vor allem in den ersten Tagen herrschte eine sehr bedrückete Stimmung. Während der Woche gibt es dann mehrere Veranstaltungen, die dem Gedenken an den Genozid dienen. So gab es beispielsweise einen "Walk of Remember" und eine "Night of Remember". Die "Night of Remember" findet in der BK Arena, einer große Sporthalle, statt. Auch wir waren anwesend. Dort erzählen verschiedene Menschen von ihren Erfahrungen. Da der Genozid gerade einmal 31 Jahre her ist, belastet er die Gesellschaft noch sehr. Vor allem bei der "Night of Remember" realisierte man wie traumatisiert viele Menschen noch sind. Viele konnten den Reden nicht zuhören, brachen zusammen oder weinten. Ich kann nur empfehlen sich einmal mit dem Genozid in Ruanda auseinanderzusetzen, da auch Deutschland für diesen Genozid teilweise verantwortlich gemacht werden kann. Diese zwei Podcastfolgen berichten sehr gut und spannend vom Genozid:
Natürlich unternahmen wir dann auch etwas in den Ferien. So machten wir einen Tagestrip in den Akagera Nationalpark. Dort kann man durch die Savanne fahren und Tiere wie Elefanten, Nashörnern, Giraffen und noch vielem mehr.
Einen etwas größeren Trip unternahme Niklas und ich zu zweit. Wir fuhren für ein paar Tage nach Kampala und besuchten dort andere ASC Freiwillige. Kampala ist die Hauptstadt von Uganda und noch einmal deutlich größer und voller als Kigali. Der ganze Trip hat sehr viel Spaß gemacht. Kampala ist eine wirklich sehr lebendige Stadt, in der man viel erleben kann. Für uns war es sehr interessant, da wir mal eine andere Großstadt als Kigali erkunden konnten.
Zudem haben wir jetzt auch einen neuen Mitbewohner. Sein Name ist Frank Rosine Tresor und er ist ein paar Monate alt. Da wir in der Vergangenheit ein paar Probleme mit nagetieren hatten, aber auch da Lilia und Martha große Katzenfans sind und eine Bar in unserer Nähe Katzenbabys verkaufte, hat es sich angeboten den kleinen Kater aufzunehmen.
Mittlerweile hat auch die Schule wieder begonnen und das letzte Term für uns ist angebrochen. Der klassische Alltag ist somit wieder am laufen.


Ein Gruppenbild vor und nach dem Lauf/Spaziergang. Wie schon beschrieben, hat es am Ende leider geregnet.

Nach ein paar Tagen kamen auch unsere Mentoren und Kollegen aus den Projekten zum Seminar. Ein kleines Highlight war eine Wanderung auf der Napoleon Insel, zu der wir mit dem Boot gefahren waren.
Links: Gruppenfoto mit allen Spielern, die zu der Eröffnungsfeier kamen.
Rechts: Gruppenfoto mit Niklas, dem Präsident von Esperance, den Schiedsrichtern Kevin, Chabba, Prince, dem Chefcoach von Esperance und Hauptorganisator der Jugendligen: Sauve und mir
Im Akagera Nationalpark war ich zusammen mit Finn, Jerome, Christian, Hannah und zwei Freundinnen von Hannah, die zu Besuch in Ruanda waren.
Links: Erster Tag in Kampala
Mitte: Ausblick vom dem Turm der größten Moschee in Ostafrika in Kampalla
Rechts: Wir waren auch in der Moschee

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