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Januar

  • Autorenbild: Jox Götz
    Jox Götz
  • 17. Feb.
  • 4 Min. Lesezeit

Ein weiterer Monat ist vergangen und es wird mal wieder Zeit für einen kleinen Beitrag.

Ich hatte eigentlich erwartet, dass der Januar eher ruhig und wenig ereignisreich ablaufen wird, da wir nichts geplant hatten, uns jetzt auch eingelebt hatten und somit den Großteil von Kigali und unserem Alltag nun kennen. Doch dem war nicht so.

Das erste kleine Event, welches noch erwartet wurde, war der Geburtstag von Niklas am 7. Januar und der von mir 6 Tage später. Da die Geburtstage beide unter der Woche lagen, mussten wir arbeiten und sie waren nicht besonders spannend. Es gab sehr leckeren Kuchen und Glückwünsche. Man hat mit vielen Freunden und Familie telefoniert und abends zusammen was Gutes gegessen. Aber alles in allem war es ein überschaubarer Geburtstag.


Dank Spendengeldern von meinem Vorfreiwilligen Bjarne und mir konnten wir jetzt anfangen das Volleyballfeld der Schule zu einem Basketballplatz zu erweitern. Somit hat die Schule, wenn alles gut läuft einen Platz auf dem man sowohl Volley- als auch Basketball spielen kann. An einem Wochenende mussten wir daher einen Hügel abtragen um die Fläche zu ebenen. Das ganze war anstrengend, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht, da wir das gemeinsam mit Esperancefreiwilligen und Lehrern der Schule gemacht habe.


Leider verstarb die Mutter von Rehma, einer lokal Freiwilligen, diesen Monat. Wir kannten diese nicht wurden aber zusammen mit allen Esperance Freiwilligen zu ihrer Beerdigung eingeladen. Wir sind also zusammen mit weiteren lokalen Freiwilligen nach Muhanga, einem kleinen Ort 1,5 Stunden von Kigali entfernt aufgebrochen. Dort angekommen sind wir erstmal 40 min zum Haus der verstorbenen Mutter gelaufen. Vor dem Haus saßen und standen sehr viele Menschen. Wir waren gerade erst angekommen, da steuerte unsere Gruppe auch schon direkt in das Haus hinein. Im Haus stand ein offener Sarg und man konnte Abschied nehmen. Für Niklas und mich etwas überfordernd, da die engen Verwandten sehr stark trauerten und wir die Mutter nicht einmal kannten. In dem Raum stand auch ein Pfarrer welcher über ein Mikrofon, welches mit einem Lautsprecher vor dem Haus verbunden war, auf Kinyaruanda für alle vor dem Haus predigte. Wir sind folglich ziemlich schnell wieder aus dem Zimmer gegangen. Nach etwas Wartezeit fand darauf der richtige Gottesdienst vor dem Haus in einer kleinen offenen Hütte statt. Es saßen wirklich sehr viele Leute in und um die Hütte herum. Auch von Gottesdienst verstehen wir leider nur ein paar wenige Fetzen. Nach dem Gottesdienst ging es dann weiter mit einem kleinen Spaziergang zum Friedhof. Beim Friedhof angefangen begann darauf die Beisetzung. Hier wurde wieder viel gepredigt diesmal jedoch deutlich lebendiger als beim Gottesdienst. Die Art zu predigen war für mich eher ungewohnt, da ich nur deutsche Beerdigungen, die eher ruhig und still sind, gewohnt bin. Auch ungewohnt war die Beisetzung an sich. So wurde das Grab, nachdem der Sarg abgelassen wurde, zu betoniert. Nach der Beisetzung wurden noch Gruppenbilder vor dem Grab gemacht was ich anfangs als total unangebracht wahrnahm, bei weiteren Überlegungen, dann jedoch eine eigentlich ganz schöne Sache finde. Wir gingen darauf zurück zum Haus und wuschen uns alle die Hände, da dies tradition bei Beerdigungen in Ruanda ist. Wir mussten dann auch schon wieder loslaufen um noch den Bus zurück nach Kigali zu bekommen.

Das ganze war ein sehr aufregendes Ereignis. Auch wenn wir uns teilweise etwas fehl am Platz gefühlt haben, war es doch eine sehr interessante und spannende Erfahrung.


Ansonsten läuft eigentlich alles weiter wie immer. Die Schule ist nun mittlerweile wieder in vollem Gange. In Kabuye werden weiter spiele der Jugendliga ausgetragen und die Spielerregistrierung ist fast abgeschlossen in Kitcukiro. Mein Knie macht leider immernoch Probleme. Zwar kann ich wieder normal laufen und rennen, dennoch fühlt es sich instabiel an und tut auch manchmal noch weh. Das Ganze bereitet mir jetzt doch mehr Sorgen, da sich das ganze jetzt schon über 3 Monate zieht und es vielleicht doch nicht nur eine kleine Verletzung ist.

An freien Wochenenden unternehmen wir wie gewohnt sehr häufig Dinge. Das Highlight dieses Monats war ein Basketballspiel in der BK-Arena.


Leider endete der Monat nun mit etwas sehr lästigem. So entdeckten wir Bettwanzen in unserer Wohnung. Wir räumten also alles aus unseren Zimmern und sprühten alles mit Pestiziden voll und ließen alle unser Klamotten waschen. Da das ganze ein paar Tage dauerte, schliefen wir zur überbrückung in einem Hostel. Als wir dann wieder einzogen waren und eine Nacht in unseren Betten geschlafen hatten. Gab es die tragische Erkenntnis, dass wir immernoch Bettwanzen haben. Darauf wiederholten wir das Ganze nocheinmal, nur mit dem Unterschied, dass wir stärkeres Gift verwendeten und unsere Sachen bügelten, statt zu waschen. Nun sind wir wiedereingezogen und haben bis jetzt keine Bettwanzen gesehen. Hoffen wir mal, dass das so bleibt...



Zum Geburtstag gab es für mich einen Erdbeer-Schokoladenkuchen
Zum Geburtstag gab es für mich einen Erdbeer-Schokoladenkuchen


Arbeiten am Basketballplatz
Arbeiten am Basketballplatz


Das bereits erwähnte Gruppenbild auf der Beerdigung
Das bereits erwähnte Gruppenbild auf der Beerdigung



Wir können mit den Lehrern zusammen in der Mittagspause essen


Maya hat uns ein paar Handbälle geliehen, deshalb gab es dann mal eine Praxisstunde zu Handball

Unser momentanes Thema ist Goalball. Goalball ist eine Sportart, die man blind spielt. Die Praxisstunde war daher mal ein bisschen was anderes, dafür aber auch sehr lustig.


Ein kleiner Ausschnitt aus der Schlussphase des Basketballspiels.


Weiterhin wird natürlich regelmäßig Sport gemacht. Wegen meinem Knie bin jedoch eher vorsichtig. Dieses Volleyballspiel gegen die Lehrer der Primary school konnte ich mir aber nicht entgehen lassen.



Bettwanzen Runde 1





Bettwanzen Runde 2



 
 
 

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